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Illustrierte Person, die nachdenklich darüber grübelt, wie viel Bargeld sie benötigt.
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Wie viel Bargeld sollte ich behalten?

Daniel Trum
von: Daniel Trum5 min Lesezeit

Es wurde schon viel darüber gesprochen, wie viel man investieren sollte, aber wie viel sollte in bar übrig bleiben? Diese Frage ist mindestens genauso wichtig.

Bargeld in Anlageportfolios

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, Bargeld als Teil einer Anlagestrategie zu betrachten. Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen wirft Bargeld keine Dividenden, Zinsen oder Kapitalgewinne ab. Langfristig gesehen ist Bargeld also keine vermögenssteigernde Anlage.

Wenn du jedoch einen Blick in dein Selma Portfolio wirfst, wirst du  etwas Bargeld entdecken. Das ist kein Versehen. Betrachte Bargeld als den Treibstoff für deinen Investitionsmotor. Es ermöglicht nahtlose Transaktionen und gleicht die unterschiedlichen Anteilspreise der verschiedenen Fonds aus.

Drei Dinge, für die du Bargeld brauchst

Du brauchst Bargeld, um deine täglichen Lebenshaltungskosten zu decken, Steuern zu zahlen oder grössere Anschaffungen zu tätigen, die du geplant hast. Es ist auch eine gute Idee, ein wenig Bargeld für "unglückliche" Situationen wie Jobverlust, Krankheit oder Unfälle aufzubewahren.

Um zu verstehen, wie viel Bargeld du aufbewahren solltest, werfen wir einen Blick auf diese Hauptkategorien des Bargeldbedarfs.

1. Lebenshaltungskosten

Wie viel Geld man braucht, um diese Ausgaben zu decken, ist nicht so einfach zu ermitteln. Du wirst wahrscheinlich feststellen, dass deine Ausgaben von Monat zu Monat schwanken. Es gibt z. B. einmalige Ausgaben wie saisonale Geschenke oder grössere einmalige Ausgaben wie Urlaubsreisen.

Wie löst man diese Aufgabe? Überprüfe, wie viel du in den letzten zwölf Monaten ausgegeben hast (das kann auch von Mai 2022 bis April 2023 sein). Dann teile diese Summe durch zwölf, um den monatlichen Durchschnitt zu erhalten. So werden die saisonalen Schwankungen bei deinen Ausgaben ausgeglichen. Deine monatlichen Einnahmen sollten grösser sein als deine monatlichen Ausgaben. Dann kannst du auch in Betracht ziehen, einen Teil deiner monatlichen Ersparnisse zu investieren, aber dazu kommen wir später.

2. Geplante Ausgaben

Die zweite Sache, für die du vielleicht Bargeld brauchst, sind grössere Anschaffungen. Das kann der neue Fernseher für dein Heimkino sein oder eine geplante Reise in die Karibik. Was auch immer es ist, wenn es innerhalb der nächsten zwei Jahre ansteht, ist es klüger, das Geld in bar zu halten, als es zu investieren.

Warum ist es klüger? Weil erfolgreiches Investieren Geduld und eine langfristige Perspektive erfordert. Die Märkte schwanken nach oben und unten. Wenn du zu einem ungünstigen Zeitpunkt aus deinen Investitionen aussteigst, könntest du Verluste machen, nur um genug Geld zu haben, um dein Heimkino aufzurüsten. 📉

Zukünftige Ersparnisse nutzen

Hoffentlich gelingt es dir, in den meisten Monaten etwas Geld zu sparen. Diese zukünftigen Ersparnisse können einen Teil deiner bevorstehenden Ausgaben abdecken. Das kann dazu beitragen, dass du nicht gleich den vollen Betrag für deinen Fernseher oder deine Urlaubsreise beiseite legen musst. Selma berücksichtigt dies, indem sie das für geplante Ausgaben benötigte Geld um den Betrag der monatlichen Ersparnisse eines Jahres reduziert. 💰

3. Cash Puffer

Das Leben ist unberechenbar. Ein Cash-Puffer dient als finanzielles Sicherheitsnetz bei:

  • Unterbrechungen der Beschäftigung
  • Unerwarteten Arztrechnungen
  • Grössere ungeplante Ausgaben (Umzug, neue Küche)

Eine gute Faustregel ist, dass der Cash-Puffer etwa das Dreifache deiner durchschnittlichen monatlichen Gesamtausgaben betragen sollte. Wenn du zum Beispiel 5'000 CHF pro Monat ausgibst, solltest du ein Finanzpolster von 15'000 CHF auf deinem Bankkonto haben. Dies ist nur eine grobe Faustregel. Du kannst dir grössere oder kleinere Zahlen ausdenken, die für dich mehr Sinn ergeben. 🙌

Alles zusammengenommen

Nun zu der Frage: Wie viel kannst du investieren? Nimm das, was du verdienst, und ziehe davon deine durchschnittlichen monatlichen Ausgaben ab. Von dem, was übrig bleibt, ziehst du deine geplanten grösseren Ausgaben ab. Das Geld, das übrig bleibt, ist das, was du monatlich investieren kannst. 

In ähnlicher Weise kannst du nun deine geplanten grösseren Ausgaben (idealerweise reduziert um künftiges Sparpotenzial) und deinen gewünschten Cash-Puffer addieren, um den Geldbetrag zu erhalten, den du auf deinem Bankkonto lassen solltest.

Über den Autor
Daniel Trum

Daniel Trum

Daniel ist ein Ökonom (MSc) und Finanzanalyst mit über 10 Jahren Erfahrung in der Schweizer Finanzbranche. Er leitet das Investment Management bei Selma und ist immer auf der Suche nach den besten Anlagemöglichkeiten für alle. Folge ihm auch auf LinkedIn, um regelmässige Updates zu seinen Gedanken rund um das Marktgeschehen zu erfahren.

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