Investieren als Einwanderer
Wenn die Schweiz für eines bekannt ist, dann für ihre Banken und ihr Vermögen. Das macht sie zu einem attraktiven Land für Auswanderer. Viele sind auf der Suche nach einer finanziell stabilen Zukunft und möchten ihre Rentenlücke schliessen. Die Schweiz bietet eine Option. Aber auch hier braucht es diszipliniertes Investieren um ans Ziel zu kommen. In diesem Artikel erfährst du wichtige Informationen zum Investieren als Zuzügler.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit unserem Finanzblogger Roman von Auswandernschweiz erstellt. In seinem Blog teilt er seine Erfahrungen auf Reisen und zur Auswanderung in die Schweiz.
Drei Aspekte für Einwanderer beim investieren in der Schweiz
Das schweizerische Vorsorgesystem
Einer der grössten Unterschiede der Schweiz zu Deutschland ist das Vorsorgesystem. In der Schweiz besteht das Vorsorgesystem aus drei Säulen: der staatlichen, der beruflichen und der privaten Vorsorge. Jede dieser Säulen erfüllt eine spezifische Aufgabe, um die finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten. Die erste Säule dient der Existenzsicherung. Die zweite Säule trägt zur Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung bei. Die dritte Säule, die private Vorsorge, dient dazu, allfällige Einkommenslücken zu schliessen und zusätzlich Steuervorteile zu nutzen.
1. Säule: Die Staatliche Vorsorge:
Die erste Säule des schweizerischen Vorsorgesystems besteht aus der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung (AHV/IV) sowie den so genannten Ergänzungsleistungen (EL). Ziel der AHV/IV ist die finanzielle Absicherung der Versicherten im Alter, bei Tod und Invalidität. Die Ergänzungsleistungen sollen die finanzielle Existenz sichern, wenn andere staatliche Leistungen oder das eigene Einkommen nicht ausreichen. Grundsätzlich sind alle Personen, die in der Schweiz arbeiten und wohnen, durch die erste Säule abgesichert.
2. Säule: Die Berufliche Vorsorge:
Die zweite Säule des schweizerischen Vorsorgesystems, auch berufliche Vorsorge (BVG) oder Pensionskasse genannt, soll die Leistungen der AHV/IV bei Alter, Invalidität und Tod ergänzen. Ihr Ziel ist es, die Fortsetzung des gewohnten Lebensstandards zu ermöglichen. Alle Arbeitnehmenden, deren Einkommen über dem AHV-pflichtigen Jahreslohn (BVG-Mindestlohn) liegt, sind über die vom Arbeitgeber gewählte Pensionskasse und den automatischen BVG-Abzug versichert
3. Säule: Die private Vorsorge:
Die dritte Säule der schweizerischen Altersvorsorge ist eine rein freiwillige Ergänzung zu den bestehenden Säulen. Das Hauptziel ist es, Vorsorgelücken zu schliessen und individuelle Zusatzbedürfnisse im Alter abzudecken. Innerhalb der dritten Säule wird zwischen der gebundenen Vorsorge 3a und der freien Vorsorge 3b unterschieden. In der 3. Säule ist jeder für seine Ersparnisse und Beiträge selbst verantwortlich. Ein weiterer Anreiz für die Einzahlungen in die Säule 3a ist der Steuervorteil.
Einkauf in die Pensionskasse
Der Einkauf in die Pensionskasse bietet eine weitere Option, Rentenlücken zu schliessen. Dies kann auch rückwirkend gemacht werden. Es empfiehlt sich aber, eine Beratung in Anspruch zu nehmen und gut zu rechnen, ob das wirklich Sinn macht. Grundsätzlich ist es sinnvoller zuerst den Maximalbetrag der Säule 3a auszuschöpfen. Die Rendite der Pensionskasse sollte ausserdem attraktiver sein als andere Investitionsmöglichkeiten. Ich bin der Meinung, was die Pensionskasse kann, kannst du auch selbst mit der richtigen Anlagestrategie. Denn die legen dein Geld auch nur im Finanzmarkt an.
Wann lohnt sich ein Einkauf in die Pensionskasse?
- Wenn eine Beitragslücke besteht. Besonders Einwanderer haben diese Lücke, da sie erst ab Zuzug ein Schweizer Gehaltsniveau haben und in das System hier einzahlen.
- Einkäufe lohnen oft erst im hohen Alter, da dein Gehaltsniveau dann höher ist und die Rendite meist besser. Auch besteht eine 3 Jahre Sperrfrist für den Bezug der Pensionskasse. Daher sind die Jahre zwischen 50 und 55 bei vielen die Besten zum einzahlen.
- Es soll unbedingt ein Risiko-Check deiner Pensionskasse gemacht werden, bevor du einzahlst. Die Kennzahl sollte 100% betragen, denn dann ist sichergestellt dass deine Vorsorgeeinrichtung genug Kapital hat um ihre Verpflichtungen zu decken.
- Die Rendite sollte besser als bei anderen Anlagen sein. Vergleiche also unbedingt Alternativen
- Achte darauf das dein Kapital bei Todesfall an deine Hinterbliebenen weiter gegeben wird oder eine Hinterbliebenenrente ausgeschüttet wird.
Eine Immobilie in der Schweiz
Viele empfehlen ein Haus in der Schweiz zu kaufen. Auch dort ist es möglich, Steuern zu sparen. Denn viele Schweizer haben immer Schulden, um ihr Vermögen zu optimieren. Hört sich komisch an? Dann frag mal bei einem Experten an, wieso sie das machen. Immobilien sind in der Schweiz vergleichsweise teuer und es entstehen auch nach dem Kauf weitere Kosten. Daher sollte es gut überlegt sein, ob sich dieser Schritt lohnt. Jedoch sollte eine Immobilie nicht ganz aus den Köpfen gestrichen werden.
Immobilie als Einwanderer? Die Probleme..
- Du kennst den Schweizer Immobilienmarkt noch nicht genau und solltest diesen erst einmal in Ruhe analysieren.
- Du brauchst 20% des Eigenkapitals. Bei gängigen Immobilienpreisen von einer Million pro Wohnung, sind das bereits 200.000 Franken. Das muss man erstmal sparen.
- Die Wohnkoten sollten nicht mehr als 1/3 des Einkommens betragen. Bei unserem Beispiel wären das 150.000 Franken im Jahr die du verdienen musst. Da bei einer Million, 80% geliehen werden.
- Eine Immobilie bindet dich langfristig. Je nach Jobsicherheit kann dies ein ausschlaggebender Punkt sein.
- Ein Verkauf der Immobilie dauert ewig.
Fazit
Grundsätzlich gilt, investieren muss sein. Ob nun in deine Bildung, deine Familie oder den Finanzmarkt, ein Polster musst du dir schaffen. Diversifiziere breit und lege dir jeden Monat etwas zurück. Du wirst dich sicherer und freier fühlen und somit ganz neue Optionen in deinem Leben sehen. Wenn du mehr zum Thema lernen willst, dann schau mal in die anderen Artikel der Selma Lernplattform.
Falls du noch weitere Fragen hast, darfst du dich gerne an das Team von Selma Finance wenden oder mir einen Kommentar auf meinem Blog Auswandernschweiz hinterlassen!
Roman
Roman erzählt auf seinem blog seine Erfahrungen mit dem Einwandern in die Schweiz. Er teilt sein Wissen und erleichtert so den Umzug in die Schweiz. 🚚
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