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Weglaufen vor der Inflation macht keinen Sinn
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Wer hat Angst vor Inflation?

Daniel Trum
von: Daniel Trum5 min Lesezeit

Du hast vermutlich (zurecht) erwartet, dass deine Anleihen Verluste der Aktien ausgleichen würden. Die hohe Inflation hat beide gleichzeitig leiden lassen. Hier erfährst du warum dies bei Weitem nicht das Ende des erfolgreichen Anlegens ist, und warum Gold tatsächlich einen guten Schutz fürs Portfolio darstellt.

Aktien und Anleihen - in den meisten Fällen eine perfekte Ehe


Idealerweise unterstützen sich beide Partner gegenseitig in einer Beziehung. Wenn einer krank im Bett liegt, kümmert sich der oder die andere vermutlich mehr um den Haushalt. 🤒 Genauso funktioniert normalerweise auch die Beziehung Aktien-Anleihen in einem Anlageportfolio. Manchmal leiden Aktien vorübergehend, zum Beispiel während eines wirtschaftlichen Abschwungs. Dann tendieren Anleihen dazu, an Wert zu gewinnen und damit das Portfolio zu stabilisieren. 🤝

Die Inflation hat beide Partner ausgeknockt


Dieses Jahr aber hat die Inflation sowohl Aktien als auch Anleihen hart getroffen. Vermutlich wunderst du dich, warum fast jede Position in deinem Portfolio irgendwann mal im Jahr 2022 in den roten Zahlen war. Woran liegt es? Es gibt eine Vielzahl von sehr ungewöhnlichen Problemen, angefangen bei den Schockwellen, die COVID auslöste (Unterbrüche im weltweiten Handel, Gelddrucken der Zentralbanken) bis hin zum tragischen Krieg in der Ukraine. All dies hat den grössten Sprung in den Konsumentenpreisen in über 40 Jahren verursacht 💸.

Inflation is generell schwierig für Anlageportfolien, vor allem wenn Märkte von einer tiefen zu einer hohen Inflation rutschen.

Die Zeit heilt alle Wunden - und Portfolien


Das beste Gegenmittel ist immer noch ein diversifiziertes Portfolio und Geduld. Falls die Inflation über mehrere Jahre hinweg höher bleiben sollte, würden die Zinsen auf Anleihen wahrscheinlich steigen, um die höheren Inflationserwartungen widerzuspiegeln. Die Gewinne von Firmen, und früher oder später auch deren Aktienkurse, würden sich ebenfalls anpassen und steigen. 

Was heisst "diversifiziert"?

Diversifiziert bedeuted, dass du bei deinen Anlagen nicht alles auf eine Karte setzt. Du teilst dein Geld in verschiedene Anlageprodukte und rund um die Welt auf.

Gold ist weiterhin ein guter Schutz


Auch Edelmetalle können als Teil des Portfolios dich gegen Inflation schützen – zumindest teilweise. Falls du neulich den Goldpreis nachgeschlagen hast, warst du vermutlich überrascht, dass er tiefer zu sein scheint. Aber beachte, dass der Goldpreis üblicherweise in US Dollar angezeigt wird. Der Dollar war zuletzt sehr stark. Tatsächlich hat Gold seinen Wert gegen die meisten anderen Währungen gut halten können, darunter auch der Schweizer Franken.

Dies ist sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Zinsen dieses Jahr stark gestiegen sind. Denn Gold ist immer im Wettbewerb mit Zinsen (weil es selbst nämlich keine zahlt).

Nicht anlegen ist keine Lösung!


Es gibt keine Zauberformel gegen die Inflation, und besonders der Übergang zu höherer Inflation kann für Investoren schmerzhaft sein, aber investiert zu bleiben, ist trotzdem besser als einfach Geld in bar oder auf dem Konto zu halten. Das bietet dir nämlich überhaupt keinen Schutz gegen die Inflation. Je länger du investierst bleibst, desto besser sind deine Chancen, die Inflationsrate mit deiner Investment-Performance zu schlagen. 😎

Bargeld dagegen bietet überhaupt kein Entwicklungspotenzial. Es garantiert lediglich Verluste in der Höhe der jeweiligen Inflationsrate, Jahr für Jahr für Jahr…

Selmas Zusammenfassung: Sobald die Angst vor Inflation zu gross wird, richte deine Aufmerksamkeit auf das Anlegen!

Über den Autor
Daniel Trum

Daniel Trum

Daniel ist ein Ökonom (MSc) und Finanzanalyst mit über 10 Jahren Erfahrung in der Schweizer Finanzbranche. Er leitet das Investment Management bei Selma und ist immer auf der Suche nach den besten Anlagemöglichkeiten für alle. Folge ihm auch auf LinkedIn, um regelmässige Updates zu seinen Gedanken rund um das Marktgeschehen zu erfahren.

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